Neulich las ich folgenden Spruch von Paul Mommertz:
Wer einen Stein ins Wasser wirft, verändert das Meer!
Dieser Satz erinnerte mich daran, dass alles, was wir in unserem Leben tun, sprechen und denken Folgen hat. Für mich und für andere. Wir sind uns dieses Umstands leider nicht immer bewusst; laufen so gedankenlos durch die Welt und hinterlassen Spuren, offenbaren Schwächen und beeinflussen Denkweisen über uns und unser Leben.
Leider nicht immer zum Positiven.
Wir beglücken unsere Mitmenschen mit unseren Sorgen und Nöten, beklagen uns über die schwierige wirtschaftliche Situation und den Staat und jammern vor anderen über unsere Partnerschaft und Ehe. Was für ein Schauspiel. Ich fühle mich dann immer peinlich berührt und ertappe mich beim Fremdschämen, weil ich mir denke, was mag nur in Menschen vorgehen, die vor anderen, sogar oft fremden Leuten, ihre Kinder und Partner schlecht reden oder sich über ihre Arbeitsstelle beschweren. Was erwarten diese Leute denn, was man darauf sagt? Wenn man ehrlich sein wollte, müsste man ihnen ja sagen, dass sie offensichtlich nichts im Griff haben und überfordert sind. Aber das würden diese Zeitgenossen ohnehin nicht glauben, denn sie sind ja perfekt. Deshalb suchen diese Menschen keinen Rat, sondern wollen nur ihren geistigen Müll loswerden. Erst wenn sich die Kinder oder Freunde dann abwenden, der Partner sie verlässt oder der Chef ihnen gekündigt hat, ja dann, dann ist das Unverständnis groß, da man sich ja für unfehlbar und unersetzbar hielt.
Mir tun diese Menschen leid, da sie gar nicht bemerken wie selbstzerstörerisch ihr Verhalten ist. Wenn ich bemerke, dass sie für einen Einspruch offen sind, dann stelle ich immer die Frage: Wie würdest du dich fühlen, wenn sich dein Partner oder deine Kinder öffentlich über dich beschweren würden oder dein Chef einen Aushang am schwarzen Brett machen würde und dabei über deine mangelnde Arbeitsmoral und Unzufriedenheit herziehen würde? Wenn sie dann ehrlich sind, sagen sie, dass sie ganz schön gekränkt und beleidigt wären und ihren Chef sogar verklagen würden.
Konkret also: Was glaubst du, wie sich dein Kind fühlt, wenn du es ständig öffentlich kritisierst?
Dieser negative und schwätzerische Wesenszug hat also überhaupt nichts Förderliches. Man outet sich selbst als unfähigen Jammerlappen und verstärkt seine negative Sichtweise und Opferrolle. Wer das Gesellschaftsspiel „stille Post“ kennt, weiß, dass solche Erzählungen manchmal eine sehr unschöne Eigendynamik bekommen. Diese Charaktereigenschaft ist Gott sei Dank nicht angeboren sondern antrainiert. Entweder haben wir sie gedankenlos in unserem Umfeld abgeschaut oder gelernt, sie als Ausrede für unsere Defizite zu gebrauchen. Egal wie, man kann und muss diese Fehlentwicklung wieder loswerden.
Zu lernen, wie man diesen Kreislauf durchbricht oder im Keim erstickt, ist elementar für eine erfolgreiche Persönlichkeitsentwicklung. Während unserer Seminare Mundverantwortung und Zustandsmanagement widmen wir uns sehr ausführlich diesem Thema und lehren dabei die positive Umkehrung dieses Verhaltens.
Wie ein kleiner Stein das Meer verändert, so kann eine kleine Verhaltensänderung ein ganzes Leben zum Besseren wenden. Natürlich gilt das für sämtliche Lebensbereiche.
Aber wenn es, wie in diesem Beispiel, um soziale Kompetenz geht, ist die Anwendung der
„regula aurea“ – der goldenen Regel – unabdingbar:
„Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“
Dies ist der elementarste Grundsatz der praktischen Ethik und Kernaussage der Bergpredigt.
Sind wir also bereit, unser Verhalten ehrlich und selbstkritisch zu reflektieren, erkennen wir vielleicht Verbesserungspotentiale und können so positive Veränderungen in Gang bringen. Meistens sind es gar nicht so große Hebel, die bewegt werden müssen. Oft genügt eine Fein- oder Nachjustierung des „Denkmechanismus“, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.
Doch alles beginnt mit der Einsicht und dem Wunsch nach positiver Veränderung hin zu einem besseren Miteinander und grundsätzlich erfolgreicherer Gesamtausrichtung.
Denn jeder Mensch hat das Recht, rundum glücklich zu sein.
Du bist an diesem Thema interessiert? Dann erfahre mehr über die MALCHAR-Methode und informiere dich über unser Spezialseminar „Wissen – Handeln – Siegen“ (WHS). Wir freuen uns, dich bald persönlich kennenzulernen.
Autor: Christian Kehrle (zertifizierter Trainer der MALCHAR-Methode), GKMI-Team